Pankreaskarzinom bei einer 80 jährigen Dame
Eine 80 jährige fitte Patientin wird ikterisch mit einem Bilirubin von 13 stationär aufgenommen. Da keine Gallensteinerkrankung vorliegt und die Gelbsucht schmerzlos auftrat, liegt die Malignomdiagnose nahe.
Es wird zunächst ein Staging CT und ein PancreasMR durchgeführt, bei denen sich die Verdachtsdiagnose des Pankreaskopfkarzinoms bestätigt.
Zur Wiederherstellung der Galledrainage wird zunächst eine ERCP durchgeführt und der verschlossene Choledochus mittels Metallstent wieder eröffnet und drainiert.
Die weiteren Untersuchungen ergeben einen kardio-respiratorisch einwandfreien Zustand der Patientin, weshalb bei lokalisierter Erkrankung keine Kontraindikation gegen eine operative Sanierung besteht.
Nach Nomalisierung des Bilirubins und Restitution der Leberfunktion erfolgt die Pankreaskopfresektion im Sinne einer Whipple’schen OP.
Die Operation kann ohne Blutkonservenverbrauch in kurzer Zeit durchgeführt werden, weshalb die Patientin bereits am 1. postOP Tag vom Aufwachraum auf die Normalstation rückübernommen werden kann. Dort erfolgt die weitere Therapie im Sinne einer fast-track Rehabilitation, welche die ältere Dame ausgezeichnet toleriert.
Histologie: Pankreaskopfkarzinom pT2, G2, N1 (2/18), L0, V0, Pn1, M0, R0
postOP interdisziplinäres TUboard: Evaluierung einer adjuvanten Chemotherapie.
Dieser Fall zeigt eindrucksvoll, dass Alter alleine kein Ausschlusskriterium für eine potentiell kurative Therapieoption sein sollte.